SchluckenLogopädische Therapie bei Schluckstörung/ Dysphagien

Essen und Trinken gehören zu den fünf Grundbedürfnissen, die unser Leben aufrecht zu erhalten. Sobald wir Nahrung oder Flüssigkeit aufnehmen, setzt unbewusst der Reiz zum Schlucken ein. Dieser Reflex schützt davor, dass Speisen, Getränke oder Speichel in die Luftwege gelangen und die Atmung gefährden. Er findet bei gesunden Menschen ca. 1000 Mal pro Tag statt.
Schluckbeschwerden, wie z. B. Hals- und Rachenschmerzen bei grippalen Infekten, kennt jeder. Schluckstörungen haben hingegen organische, muskuläre oder neurologische Gründe. Je nach Symptomatik führen Dysphagien zu Mangel- oder Fehlernährung.

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Funktionelle orofasciale Schluckstörungen

Bei vielen Patienten treten Schluckstörungen bereits im Kindesalter auf. Werden sie nicht behandelt, manifestieren sie sich im Laufe des Lebens. Auslöser können sein:

  • fehlerhaftes Schluckmuster
  • wiederholte HNO-Erkrankungen
  • Dysbalance der Muskulatur im Mund-, Gesichts- und Halsbereich
  • Kiefergelenksfehlstellungen
  • Auffälligkeiten von Mundschluss, -atmung, Lippen- und Zungenstruktur
  • Artikulationsstörungen
  • Fehlstellungen von Kopf bzw. Körper

Organisch bedingte Schluckstörungen (Dysphagien)

Die Anzeichen für Schluckstörungen organischer Art sind vielfältig. Auf den ersten Blick sind sie oft nicht als solche zu erkennen. Indizien sind:

  • schiefer Mundwinkel > Lähmungen im Lippen-, Zungen- und Wangenbereich
  • häufiges Verschlucken und Husten
  • fehlendes Gefühl für Nahrungsreste im Mund
  • ernsthafte Probleme bei Schlucken > Wahrnehmung „das Essen bleibt im Hals stecken“
  • Schmerzen beim Schlucken, unklares Fieber, veränderte Esshaltung „Kopfvorschub“

Organische Veränderungen wie z. B. Divertikel, Verengungen (Stenosen), Narben, Entzündungsprozesse oder Tumore rufen Dysphagien hervor. Auch ein gestörtes Bewegungsvermögen der Speiseröhre kann die Ursache sein.

Neurologisch bedingte Schluckstörungen

Kinder wie Erwachsene, die von einer neurologischen Grunderkrankung betroffen sind, können als Begleiterkrankung unter Schluckstörungen leiden. Oft sind veränderte Hirnfunktionen oder Verzögerungen in der kindlichen Entwicklung der Urheber. Schwere Traumata (Schädel-Hirn-Verletzungen), Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose, Schlaganfall, Morbus Parkinson oder Demenzen gehen oft mit Schluckstörungen einher. Solche Patienten behandeln wir im gewohnten Umfeld und kommen zum Hausbesuch.

Wie arbeitet die Logopädie Lautmalerei in Zwickau?

Das therapeutische Konzept richten wir ganz auf den Patienten aus. Das beginnt mit der Verbesserung der Stillposition, dem richtigen, optimierten Sitzen im Rollstuhl oder der Korrektur der Lagerung. Häufig kommen auch passende Hilfsmittel, wie z. B. anderes Besteck oder Trinkgefäße, zum Einsatz.
Die Behandlung funktioneller Schluckstörungen schließt ein:

  • Körper- und Muskelarbeit
  • Übungen zur Regulation
  • Beseitigen von ungünstigen Verhaltensmustern
  • Erlernen des korrekten Schluckmusters
  • Verbesserung der Nasenatmung und Artikulation

Gut zu wissen: Bei Patienten, die palliativmedizinisch betreut werden, ist der Behandlungsfokus ein anderer. Wesentlich ist hier, dass die Symptome gelindert werden. Selbst bei unheilbaren Prognosen bleiben Essen und Trinken ein zutiefst menschliches Bedürfnis.